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Der Stoff, aus dem die Stifte sind

Hochwertige Stifte, an denen man lange Freude hat – dafür sorgt die Forschung bei Faber-Castell. Eine wichtige Rolle spielen dabei Kunststoffe. Sie garantieren, dass Flüssigkeiten länger flüssig bleiben und Griffe robust sind. Und sie eröffnen innovative Perspektiven für die Zukunft.



„Viele unserer Produkte wären ohne Kunststoff nicht denkbar“, sagt Sigmar Lindner, Senior Manager Plastic bei Faber-Castell. „Zumindest nicht in dieser Qualität.“ Dabei ist ihm bewusst, dass dem Kunststoff bisweilen ein schlechtes Image anhängt, weil Kunststoffe gerne als billig angesehen werden, oder als Müllproblem. Die Realität ist vielschichtiger: Plastik ist nicht gleich Plastik. Ohne Kunststoff wären Luft- und Raumfahrt nicht möglich, keine Medizintechnik und keine Windräder; und auch in zahlreichen anderen Bereichen wird Qualität durch Hochleistungskunststoffe geschaffen. Problematisch ist Plastik vor allem dann, wenn es tatsächlich schnelle Wegwerfware ist. Es geht aber auch umgekehrt: Kunststoff kann dabei helfen, weniger wegzuwerfen. 

"So machen wir unsere Textliner"

Wirf einen Blick hinter die Kulissen! So produzieren wir unsere Textliner aus recyceltem Kunststoff.

Für ein langes Stifte-Leben


Zum Beispiel, wenn die stabile Hülle eines Stiftes dafür sorgt, dass das Schreibutensil länger hält und auch bei täglichem Gebrauch nicht beschädigt wird. Wenn Kunststoff kratzfester ist als Holz oder Metall. Die Kugelschreiber von Faber-Castell haben eine solche Hülle aus harten Kunststoffen wie ABS oder SAN. Der Effekt: Gewechselt werden muss allenfalls die Mine, die Außenhülle kann über lange Zeit genutzt werden.

Ähnliches gilt für jene Stifte, deren Inhalt besonders leicht austrocknen könnte – umso wichtiger hier, dass die Kappe ordentlich abdichtet. Damit der Stift auch wirklich langlebig ist, außen und innen. Das ist bei Künstlerstiften wie dem Pitt Artist Pen der Fall, hier sind deswegen sogar bewusst alle Teile aus Kunststoff. Nicht nur die Außenhülle, sondern auch die Dichtung, der Tintenspeicher und die Schreibspitze. Hochleistungskunststoff sorgt hier für Qualität und ein längeres Leben. 


Die gleiche Herausforderung besteht übrigens auch bei Faber-Castell Produkten aus dem Bereich „Cosmetics“.  Hier wird für Kosmetikunternehmen Farbkosmetik, vor allem in Stiftform, hergestellt – von Mascara über Eyeliner bis zu Lippenstiften. Ähnlich wie bei Faserschreibern kommen dabei Kunststoffe zum Einsatz, um die Textur vor dem Austrocknen zu schützen und so die Kosmetikartikel lange haltbar zu machen. „Mit Ausnahme der Holzstifte, die wir auch im Cosmetics-Bereich haben, bestehen alle unsere Produkte zu großen Teilen aus Kunststoffen“, erläutert Christian Eisen, Vice President Sales & Innovation bei Faber-Castell Cosmetics. „Ohne sie geht es einfach nicht.“

Kunststoffe in Stiften sorgen für Langlebigkeit – und dadurch für mehr Nachhaltigkeit.

Sigmar Lindner, Senior Manager Plastic bei Faber-Castell

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Müll


Je stabiler also die Hülle und je geschützter die Tinte, desto länger sind die Stifte in Gebrauch – und desto weniger Müll fällt an. Es geht aber sogar noch besser: Bei den Textlinern zum Beispiel lässt sich die Flüssigkeit nachfüllen. Auch hier ist dementsprechend wichtig, dass zum Beispiel die Dichtung gut funktioniert. Plastik ist also nicht gleich Plastik. Um dem klassischen „Wegwerfplastik“ noch stärker zu Leibe zu rücken, stehen aber bei Faber-Castell auch die Verpackungen auf dem Prüfstand: In den kommenden Jahren werden sukzessive die bisherigen Verpackungen durch alternative Materialien ersetzt – wie z. B. recycelte Papierfasern, Karton oder recycelte Kunststoffe. Ziel ist es, den Kunststoffanteil bei Verpackungen jährlich um fünf Prozent zu reduzieren. 

„Die Verantwortung für die Umwelt wird bei uns schon seit Jahrzehnten großgeschrieben“, betont Lindner. Seit mehreren Jahren schauen sie verstärkt darauf, was sich noch zusätzlich an innovativen und nachhaltigen Ideen rund um Kunststoff entwickeln lässt – zum Beispiel beim Thema Recycling. Seit 2016 fertigt Faber-Castell Stifte aus reinem Rezyklat, also aus wiederverwendeten Kunststoffen. Erstes Produkt war der Ecco Pigment-Fineliner, hergestellt aus Kunststoffen, die ursprünglich aus Autogriffen gewonnen wurden. Auch die Textliner Pastell und die Textilmarker bestehen mittlerweile überwiegend aus Rezyklat. Faber-Castell hat sich zum Ziel gesetzt, soweit es technisch möglich ist, mittelfristig herkömmliche Kunststoffe durch solche Rezyklate zu ersetzen. Das erfordert allerdings einiges an chemischem und ingenieurtechnischem Know-how. 

Zukunftsperspektive biobasiert


Die größte Herausforderung ist dabei die Reinheit des Materials. „Farben genau einstellen zu können, benötigt viel Erfahrung unserer Spezialisten im Kunststoff-Farblabor“, erklärt Lindner. Rezyklate sind normalerweise nicht unbedingt farbenrein. Eine knifflige Aufgabe. Eine weitere Alternative für die Forschung und Entwicklung sind biobasierte Kunststoffe – also Plastik, der nicht aus Rohöl hergestellt wird, sondern aus pflanzlichen Materialien wie Mais oder Rizinusöl. Vor allem die Kosmetikkunden von Faber-Castell sind in jüngster Zeit sehr an solchen Werkstoffen interessiert. Solche Stoffe gibt es auch bereits, aber sie erfüllen nicht zwangsläufig das Anforderungsprofil, das langjährig bewährte und eigens spezialisiert entwickelte Hochleistungskunststoffe haben.

Hier ist also viel Forschung nötig, damit die Expert*innen von Faber-Castell sicher sein können, dass sie mit biobasierten Kunststoffen jene Qualität erreichen können, die das Portfolio bislang auszeichnet. „Mein Traum wären biologische Kunststoffe, die wir recyceln können“, schwärmt Eisen. „Aber noch ist das Zukunftsmusik.“ Klar ist: Qualität, Forschung und Nachhaltigkeit sollen auch weiterhin Hand in Hand gehen. „Schließlich tragen wir Verantwortung für unsere Umwelt“, bekräftigt Lindner. „Und der möchten wir mit unseren Innovationen so weit wie möglich gerecht werden.“

Unser Fokus liegt auf der Entwicklung von nachhaltigen Produkten.

Christian Eisen, Vice President Sales & Innovation bei Faber-Castell Cosmetics

Plastik oder Kunststoff – was ist der Unterschied?

Plastik stammt aus dem Griechischen. Der Begriff für „geformte Kunst“ wurde auch für die ersten künstlichen Stoffe übernommen. Heute ist Plastik der umgangssprachliche Begriff für Kunststoff. Aber auch dieser Begriff ist nicht eindeutig. Meist versteht man darunter synthetisch hergestellte Stoffe aus Rohöl. Das muss aber nicht sein. Auch komplett biobasierte Stoffe sind „Kunststoff“, solange sie auf künstlichem Weg hergestellt wurden. Im 16. Jahrhundert entwickelte ein Benediktiner den Kunststoff Kasein – indem er Käse erhitzte.