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  • Freiherr Lothar von Faber (1817-1896) mit seinem Sohn Wilhelm. Er soll später die Nachfolge antreten.

    Die vierte Generation

Die vierte Generation

Lothar von Faber

Lothar von Faber übernimmt als ältester Sohn von seinem Vater Georg Leonhard die Bleistiftfabrik. Unter seiner Leitung entwickelt sie sich zu einem Unternehmen von Weltrang.

Hintergrund Informationen zu Freifrau Ottilie von Faber (1831-1903)

Freifrau Ottilie von Faber, die Ehefrau des „Bleistiftbarons“ Freiherr Lothar von Faber (1817–1896), ist weit weniger prominent als ihre Enkeltochter Gräfin Ottilie von Faber-Castell (1877–1944). Doch zu Unrecht, denn sie war eine bemerkenswerte Persönlichkeit, ohne deren Einfluss das Schicksal des Unternehmens womöglich anders verlaufen wäre. Ihr ist es zu verdanken, dass die Firma die schwierige Phase nach Lothars Tod unbeschadet überstehen konnte.
Ottilie wurde am 14. Januar 1831 in Dinkelsbühl geboren. Schon in jungen Jahren beeindruckte sie durch ihr rhetorisches Talent, ihren eleganten Schreibstil und ihre musische Begabung, die von ihrer Mutter Caroline nach Kräften gefördert wurde. Zeitlebens beschäftigte sie sich mit zeitgenössischer und klassischer Literatur, denn sie war der Überzeugung, „echte Bildung macht Frauen keineswegs unweiblich.“ Insofern war sie die ideale Partnerin für Lothar von Faber, denn ihm „dünkte das Schönste im Leben ein gebildetes Weib“. Nach ihrer Hochzeit am 1. August 1847 fand sich Ottilie trotz ihrer Jugend in ihrer Rolle als Ehefrau eines emporstrebenden Industriellen schnell zurecht. Sie musste nicht mehr wie die Frauen der früheren Generationen bei der Bleistiftherstellung selbst Hand anlegen, doch mit ihrer gehobenen sozialen Stellung verband sich ein vielfältiges Aufgabengebiet: Sie und Lothar „wirkten unermüdlich beide zusammen“ bei der Verwaltung des immer umfangreicher werdenden Familienbesitzes, der nicht nur Fabriken und Geschäftshäuser, sondern auch landwirtschaftliche Güter und Landsitze umfasste. In Stein organisierte sie den mehrfachen Umbau des „Alten“ Schlosses und gestaltete die Parkanlage. Sie führte ein großes Haus, übernahm repräsentative und caritative Aufgaben und empfing illustre Gäste wie König Maximilian II. von Bayern nebst Gattin, den „Märchenkönig“ Ludwig II. sowie den Kronprinzen Ludwig von Bayern.

Ottilie von Faber mit ihrem Sohn Wilhelm

1851 brachte sie ihr einziges Kind, Sohn Wilhelm (†1893), zur Welt. Sie erzog ihn mit liebevoller, aber energischer Hand, da auf ihm die Hoffnungen des Familienpatriarchen ruhten.
Um ihn möglichst gut auf seine zukünftige Aufgabe als Geschäftsführer eines international tätigen Unternehmens vorzubereiten, sorgte sie dafür, dass er ein Internat in der Schweiz besuchte. Sein später unerwarteter Tod traf sie wie „ein zerschmetternder Blitzstrahl aus heiterem Himmel“. 

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